Schrecken im Venn

Er gehört einfach zu einem lauen Sommerabend dazu: Der “Gesang” der Heuschrecken, bzw. Grillen oder ähm Grashüpfer?

Wer hüpft denn da?

Der stammesgeschichtlichen Verwandtschaft nach, bilden Heuschrecken eine eigene Ordnung. Mit ihren charakteristisch langen und stark vergrößerten Hinterbeinen grenzen sie sich deutlich von anderen Insekten ab. Der Begriff “Schrecke” geht im Übrigen nicht darauf zurück, dass die Tiere einen erschrecken, wenn sie plötzlich im Vorbeigehen loshüpfen. Das Wort geht auf das althochdeutsche Verb “hewiscrecko”, also „(auf)springen“ zurück. Die weltweit rund 28.000 verschiedenen Heuschreckenarten lassen sich in zwei Unterkategorien gliedern, der auch die Grille und der Grashpüfer angehörig sind: Die Langfühler- & Kurzfühlerschrecken. Worin die Unterschiede bestehen und wozu unser Gemeiner Grasüpfer aus der Bildergalerie gehört, ist somit schnell geklärt. Grillen haben übrigens sehr lange Fühler.

Der “Gesang”

Neben der augenscheinlichen Antennenlänge gibt es auch in der Lauterzeugung Unterschiede. Die männlichen Grashüpfer verfügen über einen Sägekamm an der Innenseite ihrer Hinterschenkel. Dieser wird in gewissen Abständen an der Kante der Flügeldecke entlanggeführt. Beide Hinterschenkel werden dabei im Gleichtakt auf und ab bewegt und schon erklingt das bekannte Zirpen, welches die Weibchen anlocken soll. Die Hörorgane der Grashüpfer liegen nicht, wie bei uns Menschen einfach am Kopf, sondern am Bauch.

Die Grille verwendet ein recht ähnliches Musikinstrument. Schrilleiste und Schrillkante sind jedoch jeweils an den Vorderflügeln, die aufgestellt und aneinander gerieben werden. Außerdem sitzen ihre Gehörgänge an der Basis der Vorderextremitäten.

Lebensraum

Der Gemeine Grashüpfer (13-22mm groß) ist in Bezug auf seinen Lebensraum recht vielseitig. Man findet diese Tiere in nahezu allen offenen grasreichen Lebensräumen, die weder zu nass noch zu trocken sind und somit auch in Teilen des Emsdettener Venns. Adulte Tiere findet man ab Juni (selten auch ab Mai) bis Anfang Oktober. Sie bevorzugen vorwiegend Gräser als Nahrung und sind wiederum eine Delikatesse für Vögel, Igel, Spinnen, Spitzmäuse, Maulwürfe etc.

Wir laden herzlich dazu ein, an einem schönen Sommerabend im August den Lehrpfad entlang zu wandern und dem romantischen Gesang (oder eher Gesäge) der Grashüpfer zu lauschen.

 

 

 

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