Vielflieger, aber trotzdem keine Bonusmeilen? Richtig, denn wir reden hier über die Libellen, die vom auch durch den Flugverkehr gepushten Klimawandel gleichfalls betroffen sind.
Gerade die Arten, welche an stehenden Gewässern wie dem Emsdettener Venn ihre Gelege im Wasser platzieren sowie jagen, sind durch die Austrocknung von Blänken und alten Torfstichen besonders bedroht. Deutlich weniger hingegen jene an Fließgewässern. Wer speziell dazu tiefer einsteigen möchte kann dies gerne hier tun.
Wir anderen aber lesen natürlich weiter, denn vielleicht kommt ja noch was Spannendes. Bestimmt sogar, also:
Alle Libellenlarven leben nach der Eiablage (mit im Vorfeld wunderschön anzuschauendem Paarungsrad der Eltern) erstmal unter Wasser. Dort verbringen sie – unterbrochen durch viele Häutungen – teils bis zu 6 Jahre und räumen mit ihrer Fangmaske mächtig unter den anderen Kleinlebewesen auf.
Dann wird es ihnen wohl “unten” zu langweilig. Außerdem soll man ja sehen, wie sie nach der letzten Häutung (es gibt kein Puppenstadium) als wunderschöne Vierflügler ihr Biotop bevölkern – sie verlassen das nasse Element.
Wie Politiker sind die meist Buntschillernden dann u.a. in der Lage, durch abrupte Richtungswechsel, Stehen auf der Stelle oder (bei einigen Arten) sich sogar rückwärtsbewegend zu behaupten. Geschwindigkeiten bis 50 km/h sind drin!
Unterstützt durch die riesigen Facettenaugen mit gegenüber uns Zweibeinern 10-facher höheren Bildauflösung je Sekunde entgeht ihnen quasi keinerlei Beute. Bestenfalls unsere schon erwähnten Bundestagsvertreter können da noch mithalten, wenn diese sich eifrig gegenseitig übertrumpfend an den Details der Klimasektionen ihrer jeweiligen Wahlprogramme feilen.
Die Luftakrobaten verbringen ihr Dasein oft auch in Wäldern, Baumkronen etc. , kehren aber immer an ein Gewässer zurück. Nur dort ist die Vermehrung möglich und spätestens zum Herbst sterben dann die meisten Flugformen ab.
Bis dahin haben unsere Insektenjäger ihr Nahrungsspektrum von Mücken über Fliegen, kleinen Schmetterlingen bis hin zu anderen Artgenossen umfänglich ausgenutzt.
Die Nimmersatte haben übrigens keinen Stachel, ihr “Tatwerkzeug” ist das Gebiss. Was sie für uns Menschen absolut harmlos macht, falls Sie das noch nicht wussten.
Umso mehr heisst es also: Die mag (und schütze) ich!