“Whow – Rotfrüchtige Säulenflechten im Emsdettener Venn! Klingt total verlockend: rote, saftige Früchte – hoffentlich ist der Weidenkorb von der Apfelernte groß genug. Ich suche schon mal Omas Rezept für einen leckeren Obstboden raus. Und Säule – klingt nach “hoch”! Brauche ich da eine neue Leiter oder reicht die vorhandene vom Heckenschnitt, denn so einen blöden Schottergarten habe ich natürlich nicht …”
Tja, liebe Leser, an dieser Stelle müssen wir Ihren Enthusiasmus gleich an mehreren Stellen bremsen: Cladonia floerkeana wächst zwar auf moorartigen Böden, faulendem Holz, Flugsanden oder Dünen. Aber Sie ahnen es vermutlich schon: Bei einem Fruchtkörperdurchmesser von ca. 4 mm kann der Apfelkorb natürlich im Kofferraum bleiben, zudem sind die Gewächse generell ungeniessbar.
Ferner: die Wuchshöhe beträgt nur bis zu 8 cm – kein Fall für eine Leiter also, sondern eher einen Träger von Knieschonern etc..
Schade!!!
Trotzdem: irgendwas Spannendes muss es doch geben – und tut es auch! Alle Flechtenarten bestehen nämlich aus symbiotischen Lebensgemeinschaften eigenständiger Spezies, also etwa einem (oder mehreren) Pilzen sowie einem Photosynthese betreibenden Partner, z.B. Algen.
Dieses hat den Vorteil, dass sowohl der namensgebende Pilzanteil (der keine Synthese betreiben kann) als auch die Alge durch Nutzung des Sonnenlichtes jeweils ein eigenes Standbein bei der Nahrungsversorgung des Gesamtkonstruktes bilden. Denken Sie nur an Krisenzeiten – da macht das Sinn.
Gut also, das wir diesen Blog zu Ende gelesen haben.
Nur als angedachter Belag auf dem Tortenboden – sorry, da muss doch eher wieder die traditionelle Erdbeerauflage herhalten …