Genauso wenig, wie wir Europäer die Asiaten optisch auseinanderhalten können, ist es wohl auch umgekehrt. Damit wäre dieser Blog eigentlich schon zu Ende, aber halt – ein Unterscheidungsmerkmal für den Asiatischen Marienkäfer gegenüber unseren heimischen Arten gibt es dann doch:
So vielfältig auch Farb- und Punktmuster sein mögen – er hat immer einen hell-gelblichen Halsschild mit einem je nach Blickwinkel “M” oder “W” darauf.
Ansonsten wartet Harmonia axyridis mit einer Menge Superlativen auf:
Beispielsweise der Vermehrungsrate von 2-4 Generationen im Jahr, deren Weibchen jeweils bis zu 3.500 Eier produzieren. Das war Mitgrund, warum der auch Harlekinkäfer genannte um die 80er Jahre herum in Gewächshäusern der USA und Europa ausgesetzt worden ist.
Hauptfaktor war aber natürlich Folgender: Er vertilgt mit großem, um nicht zu sagen, sehr großem Appetit um die 250 Blattläuse pro Tag – die fünffache Menge eines heimischen Käfers. So viele Feinde haut nicht mal ein anderer prominenter Asien-Import, Jackie Chan, pro Folge seiner Kinohits platt!
Er – also nicht Jackie Chan, sondern der Käfer – ist auch resistent gegen viele Krankheiten wie Tbc oder Malaria, weswegen es gegenwärtig Versuche gibt, aus seinem Blut ein entsprechendes Serum herzustellen. Apropos Körperflüssigkeit: wie die meisten Mitglieder seiner großen, glücklichen Käferfamilie setzt unser Blattlauskiller zudem bei drohender Gefahr das Reflexbluten ein – die Absonderung einer gelblichen, bitteren und giftigen Hämolymphe. Klingt nicht nur ekelig, sondern ist es auch!
Doch was ist mit den Vertretern unserer ca. 70 regionalen Artgenossen? In einigen Gegenden rangieren diese nur noch auf den hinteren Rängen. Für die meisten Biologen allerdings tolerierbar, solange die Nahrung für alle reicht – und, seien wir ehrlich – ohnehin nicht mehr zu ändern ist.
Jedenfalls ist “Futter” schon mal ein anderer, wichtigerer Grund als immer nur “das liebe Geld” …