Zugegeben, mit dem Wort “Schnepfe” verbinden viele zunächst etwas Negatives. Etwa eine freche, oberflächliche und aufmüpfige Frau, um die man lieber einen Bogen macht. Wir hingegen freuen uns sehr, wenn wir der (Ufer-) Schnepfe im Venn begegnen und sind begeistert, dass sie just aus ihrem Winterquartier zurück ist.
Wo kommt der Name her?
Dass sie die Namensgeberin für die abschätzige Beschreibung einer weiblichen Person ist, können wir nur schwer verstehen. Die Herkunft soll von dem äußerst imposanten Balzflug, auch “Schnepfenstrich” genannt, rühren. Männchen und Weibchen werben dabei im Flug umeinander. Das Schnepfenmännchen fliegt mit ca. 20 – 30 km/h in geradem, waagerechtem Flug, etwa auf Höhe der Baumwipfel und markiert so sein bis zu 100 Hektar großes Balzrevier. Dabei richtet es den langen Schnabel schräg abwärts und fliegt bald im Zickzack über die Büsche, sinkt wieder ins Gras, um danach erneut über die Landschaft zu streichen. Dabei macht es sich lautstark bemerkbar. Auf der Seite der “Deutsche Digitale Bibliothek” kann man sich den Ruf anhören. Weibliche Schnepfen fliegen ähnliche Manöver, nur stiller. Zu beobachten ist dieses Spektakel vor allem an Frühlingsabenden im Mai und April.
Der Vogel kommt zu seinem Namen übrigens aufgrund seines langen, spitzen Schnabels, der im mittelhochdeutschen als „snepfe“ bezeichnet wird.
Es gibt im Venn noch mehr Schnepfen
Die Uferschnepfe ist ein Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel. Die vor allem auf der Nordhalbkugel brütenden Arten sind durch ihre meist langen Schnäbel und Beine gekennzeichnet. Dazu gehören und auch bei uns anzutreffen: der Große Brachvogel, die Bekassine, der Bruchwasserläufer und der Flussuferläufer.
Wir wünschen viel Spaß bei Ihrem nächsten Spaziergang entlang des Venns. Halten Sie Augen und Ohren offen!