Früher als “kleiner Koten” ging man gerne zum Bahndamm. Dort konnte man (pünktliche!) Züge sehen und auf dem von der Sonne erwärmten Schotter tummelten sich jede Menge Eidechsen. Beides ist leider vorbei: die Zuverlässigkeit der Züge (ich selber war 43 Jahre Bahnfahrer) sowie – ungleich tragischer – die Präsenz der Zauneidechsen.
Bei uns im Emsdettener Venn kommen sie allerdings noch vor. Allerdings nicht – wie vielleicht bei einem Spaziergang schon gesehen – auf den Brettern des Lehrpfades, das sind die (je nach heimischem Biotop benannten) Berg-, Wald-, oder Mooreidechsen.
Nein, “unsere” Exemplare sieht man eher am Boden, die Unterscheidung liegt u.a. in abweichenden Zeichnungsmustern (auf der Oberseite leiterartig, siehe Fotos eines Männchens) sowie einem kürzeren Schwanz.
Was sie sonst noch tun? Klar, überwintern; es sind schließlich Reptilien. Sie tun dies von ca. September bis März. Ihr Nahrungspektrum besteht aus Insekten, Käfern, Wanzen, Ameisen sowie Spinnen und Regenwürmern. Sie selbst stehen hingegen auf dem Speiseplan von Mardern, Füchsen, Igeln, Nattern, Greif- und Rabenvögeln, die ihnen gerne und oft auf den Fersen sind …
Was noch erwähnenswert wäre:
Dass die Tierchen ihren Schwanz im Bedrohungsfalle abwerfen können haben Sie bestimmt noch aus der Schule drauf; falls nicht, dann eben jetzt.
Aber das haben Sie garantiert noch nicht gewusst: Die Eidechsen (Frösche und Kröten übrigens auch) hören mangels äusserer Ohren mit der Lunge! Der Brustkorb überträgt die auftreffenden Schallwellen auf das Atmungsorgan, welches dann die Vibrationen an das Innenohr weiterleitet.
Also, gönnen Sie den netten Zeitgenossen beim nächsten Vennbesuch ein liebes Wort, Lacerta agilis freut sich bestimmt 😉