2024 Das Moor ruft : Jeder kann helfen

Die Vennfüchse laden Freiwillige jeden Alters zu einer Aktion im Emsdettener Venn ein.

Intakte Moore sind unermüdliche Klimaschützer. Sie speichern nicht nur ca. fünfmal mehr Kohlendioxid pro Quadratmeter als Wälder, sondern beherbergen auch eine Artenvielfalt, die einzigartig für diese bedeutsamen Landschaftsphänomene ist. Mit dem Emsdettener Venn haben wir solch ein natürliches Wunder direkt vor unserer Haustür.

Zur Begrüßung zeigte sich das Venn schon wunderbar herbstlich

Dr. Peter Schwartze von der Biologischen Station traf sich mit den Vennfüchsen

Die überdurchschnittlich höhere Niederschlagsmenge dieses Jahr, das 2te Jahr  in Folge, verhalf dem Hochmoor an Emsdettens Schwelle seine sichtbaren Wasserstände über das ganze Jahr hinweg aufrechtzuerhalten. Vor allem vom Lehrpfad aus kann man sogar die Bildung wertvoller Torfmoose auf der stehenden Wasseroberfläche einiger Wassertümpel beobachten.

In einer offenen Wasserstelle hat sich das Torfmoos zwischen dem Wollgras und den höhergelegenen Heidepflanzen und dem Pfeifengras wunderbar entwickelt

Diese Entwicklung erfreute Dr. Peter Schwartze von der Biologischen Station Steinfurt bei seinem Treffen im Venn mit den Vennfüchsen am 03.September, der darin einen krassen Gegensatz zu den Entwicklungsständen der vorhergehenden, wesentlich trockeneren Jahre sieht.  Zu erwartende Trockenperioden können die Situation aber schnell wieder ändern, wie Dr. Schwartze dennoch vermerkt.    

Aber nicht nur Torfmoose gedeihen gut unter dem Einfluss von Feuchtigkeit und Wärme.  Invasive Pflanzenarten wie die weit verbreitete Brombeere oder der Faulbaum und die gemeine Birke lassen unter den freundlichen Witterungsumständen nicht lange auf sich warten.  Die Bestände dieser Pflanzen haben sichtlich zugenommen und müssen so gut es geht entkusselt werden, um die Integrität des Hochmoores auf lange Sicht aufrecht zu erhalten.  Die Vennfüchse haben sich der Aufrechterhaltung der Moorlandschaft seit einigen Jahren verschrieben – ein Team mit zur Zeit 9 aktiven Personen. 

Die Moorfläche kann nur von ca. Anfang September bis Ende Februar witterungsbedingt, frei begangen werden.   In den übrigen Monaten soll die Brutzeit vieler Vogelarten ungestört bleiben.  Man mag meinen, dass 6 Monate eine ausreichende Zeitspanne bieten sollten, um viele ungebetene Pflanzen entfernen zu können, nur ist die Fläche groß und die ungewollten Pflanzen teilweise hartnäckig, so dass die kleine Freiwilligengruppe auf externe Unterstützung angewiesen ist.  So ist die Idee der ‚Entkusselungs-Aktion für Jedermann‘ entstanden.

Die Gruppe traf auf die ausgegrabenen Hölzer des letzten Jahres, die jetzt im Herbst noch entfernt werden müssen

An fünf festen Terminen von Oktober bis Februar, jeweils einmal pro Monat, kann Jedermann freiwillig und aktiv für ca. 3 Stunden Naturschutz betreiben.  So auch erneut am 5. Oktober.  Dann startet der Nabu mit den Vennfüchsen die nächste Entkusselungs-Aktion, von 9 bis 12 Uhr.  Treffpunkt ist der Bauwagen beim ‚Aussichtsturm Emsdettener Venn‘. 

Die weiteren Termine sind jeweils Samstags, am 16. November, 14. Dezember, 11. Januar und 15. Februar.  Weitere Infos gibt es bei Ludwig Klasing unter 02572/4188. Wer sich für weitere  Informationen zur Entkusselungs-Aktion interessiert, findet diese auf der Webseite der Vennfüchse unter Gruppenarbeit.             

Indem wir helfen das Emsdettener Venn zu schützen und von ungewünschtem Aufwuchs frei zu halten, helfen wir aktiv die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre zu reduzieren und zwar lokal, vor der eigenen Haustür.    

Klar, dass der NABU nach der Aktion dafür sorgt, dass die verbrauchten Kalorien wieder ersetzt werden können.

Diesen Beitrag teilen per: